Deutschland ist gespalten wie schon lange nicht mehr. Die Demokratie der Bundesrepublik steht auf dem Prüfstand, auch angetrieben von Wut und Hass, die aus den sozialen Netzwerken in unsere Leben schwappen. Gerade bei der Alternative für Deutschland (AfD) finden viele extreme Kräfte eine Heimat. Gemeinsam geht es ihnen um nichts anderes als die Veränderung unserer Demokratie und unserer Gesellschaft. Viele von ihnen bezeichnen sich als „Protestwähler“, als Menschen, die ja schon gezwungen würden, nun Positionen weit rechts außerhalb der Norm zu vertreten. Eine neue Studie des Forsa Instituts zeigt jedoch jetzt, dass Wähler der AfD ein gemeinsames, geschlossenes rechtes Weltbild teilen.
Viele glauben daran, dass es den Holocaust nie gab
Die Studie konfrontierte Wähler der AfD und Menschen, die keinen Bezug zur Alternative für Deutschland haben, mit diversen Thesen. Eine davon ist: „Dass die Nazis Millionen Menschen umgebracht haben, ist eine Propaganda der Siegermächte.“ Unter der breiten Bevölkerung waren hierfür nur zwei Prozent Zustimmung zu finden. Unter Menschen aus dem AfD-Umfeld stimmten dieser Aussage ganze fünfzehn Prozent zu. Zudem finden 87 Prozent der AfD-Wähler, es gäbe zu viele Ausländer in Deutschland (gegen 24 Prozent) und denken nicht, dass rechte Gewalt in Deutschland zugenommen hat (29 Prozent AfD zu 77 Prozent gesamt).
Aufruf zum Kulturkampf
Die AfD fordert die eigenen Anhänger immer wieder zum Kampf der Kulturen auf. Und wie die aktuelle Studie zeigt, hat sie damit durchaus Erfolg. Denn: Vor allem Menschen, die der Propaganda der Partei und der verwandten Netzwerke ausgesetzt sind, nehmen vermehrt rechtsextreme bis rechtsradikale Positionen ein und verteidigen diese auch gegen Kritik. Dadurch gelingt der Partei eine Radikalisierung der eigenen Anhängerschaft. Der Protestwähler ist als längst ein Kampfbegriff geworden.